10. Abtsdorfer Heimattreffen in Lenting 2002

Abtsdorfer feierten 10. Treffen in Lenting

Der 7. September, an dem die Abtsdorfer ihr 10. Heimattreffen in der Gaststätte “Hofmark” in Lenting bei Ingolstadt feierten, war ein herrlicher Herbsttag. Über 200 Personen, darunter viele Jugendliche und Kinder, waren angereist. In unserer Nachbarschaft ist das Gemeinschaftsbewusstsein ungebrochen. Es gab herzliche Begrüßungen, denn so ein Wiedersehen gibt Mut und Kraft für die Gegenwart und Zukunft. Ehrengäste unseres diesjährigen Heimattreffens waren Lentings Bürgermeister Wittmann, der Pfarrer von Großpold/Siebenbürgen Wilhelm Meiterth mit Gattin sowie Ludwig Seiverth von der Kreisgruppe Ingolstadt. Auch diesmal waren mehrere Paare in der Abtsdorfer Tracht erschienen, sogar unter den Kleinsten gab es stolze Trachtenträgerinnen, wie Sara Horvath (2 Jahre), Anna Schuster (4) und Sarah Schuster (7). Eine unerfreuliche Nachricht wurde den Anwesenden kurz vor der Eröffnung mitgeteilt: Unser Nachbarvater Michael Konnerth musste unserem Treffen aus Gesundheitsgründen fernbleiben.

Vorstandsmitsglied Mathilde Melzer begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die Ehrengäste. Es folgte die kirchliche Andacht, die Pfarrer Wilhelm Meiterth hielt. Fußend auf dem Bibeltext Matthäus 6, 34 stellte er die Gegenwart unserer Landsleute in das Spannfeld zwischen Gestern und Morgen. “Die Erinnerung sei das einzige Paradies, aus dem der Mensch nicht vertrieben werden könne”. Die Vergangenheit gehöre zum Leben. Aber dennoch soll der Mensch nicht krampfhaft an dem Vergangenen festhalten. Um nach Christi Willen frohe Menschen zu sein, sollen wir nicht hinter den Pflug sehen, aber auch nicht auf den morgigen Tag sorgen. Pfarrer Meiterth, ein gebürtiger Abtsdorfer, wünscht dass sich die Abtsdorfer in ihrer neuen Heimat genau so zu Hause fühlen wie einst in Abtsdorf.. Feierlich umrahmt wurde die Andacht vom Chor der Ingolstädter Kreisgruppe unter der Leitung von Ludwig Seiverth mit den Liedern: “Gott grüße Dich”und “Die Gnade Gottes”. Pfarrer Meiterth gedachte in bewegenden Trostworten der seit unserem Treffen im vorletzten Jahr Verstorbenen. Danach erklangen noch die Lieder “Das Leben gleicht einem Sommertag”, “Bleibe treu”und “Als Freunde kamen wir, als Freunde gehen wir”. Der Auftritt des Chores war eine Bereicherung für unser diesjähriges Begegnungsfest.

Anschließend wurde der Tätigkeitsbericht des Nachbarvaters Konneth von Juni 2000 bis September 2002 vorgelegt, der aus der Vielfalt nachbarschaftlicher Tätigkeiten zwei Gemeinschaftsleistungen der Abtsdorfer hervorhob. Die kontinuierliche Herausgabe des Abtsdorfer Heimatechos und die Teilnahme am Trachtenumzug am 9. September 2001 anlässlich der baden-württembergischen Heimattage in Bad-Rappenau. Es gab viel Lob und Dank für die Mitwirkenden, die alle namentlich erwähnt wurden. Aber auch Michael Konnerth müssen wir sehr dankbar sein, er spornt immer wieder zu Gemeinschaftstätigkeiten an. Wir alle wünschen ihm gute Besserung!

Die Grußworte der gastgebenden Gemeinde überbrachte Bürgermeister Wittmann. Er würdigte die Leistungen und Anpassungsfähigkeit der Siebenbürger Sachsen, die in Lenting eine neue Heimat gefunden haben. Zur Erinnerung an unser Treffen überreichte Johanna Schuster ihm ein “Abtsdorfer Heimatbuch”, worüber er sehr erfreut war. Dies, so Wittmann, ermögliche es ihm, die Geschichte der Siebenbürger Sachsen genauer kennen zu lernen. Auch Pfarrer Meiterth erhielt ein kleines Präsent. Zum Abschluss des offiziellen Teiles wurde den Organisatoren dieses unvergesslichen Heimattreffens gedankt. Gerda und Helmuth Bursen, Hilde und Werner Zillmann, Margot und Eduard Wagner wurde zum Dank ein Blumenstrauß bzw. ein edler Tropfen überreicht. Mathilde Melzer wünschte allen ein fröhliches Beisammensein und gute Unterhaltung. 
Für Stimmung sorgte bis nach Mitternacht die 3-Mann-Band unter der Leitung von Mathias Untch. Am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen, den unsere Frauen mitgebracht hatten. Ihnen danken wir auch ganz herzlich dafür.

Da am 7. September der Namenstag Regina ist und mehrere Regina’s anwesend waren, wurde ihnen ein Ständchen dargebracht. Kaum war ein Tanz zu Ende, bildete man auf der Tanzfläche einen Kreis und sang altbekannte Lieder. Für Mathilde Melzer haben wir nur Worte des Lobes übrig und sagen ihr “Dankeschön”. Sie hat ganz unvorbereitet unseren Nachbarvater beispielhaft vertreten.

Johanna Schuster

Quelle: Siebenbürgische Zeitung, 30. September 2002